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10 Fakten über Rückenschmerzen

Aktualisiert: 8. Jan. 2021

Rückenschmerzen sind lästig und mindestens genau so lästig sind Fehlinformationen über sie. Wir trennen Fakten von Unsinn für dich und geben dir wertvolle Informationen rund um die Thematik des Rückenschmerzes.

Entweder muss Jonas dringend auf Klo oder er hat tatsächlich Rückenschmerzen.

Wer kennt es nicht...

Rückenschmerzen hat fast jeder schon einmal erfahren, sei es nach einer stressigen Lernphase, nach stundenlangem Liegen/Sitzen oder vielleicht nach dem ungünstigen Anheben eines schweren Pakets. Älteren Zahlen zufolge ist es sehr wahrscheinlich, dass etwa jeder Dritte jetzt gerade an Rückenschmerzen leidet und dass 4 von 5 Menschen irgendwann im Laufe ihre Lebens einmal Rückenschmerzen bekommen.


Meistens sind es die unspezifischen Rückenschmerzen, bei denen es schwer ist eine genaue Ursache zu bestimmen, die dir das Leben schwer machen könnten. Sätze wie "mach den Rücken gerade!" kennen wir alle, aber falsche Annahmen über Rückenschmerzen führen häufig auch zu falschen Handlungen. Grund genug also, dass wir uns einmal genauer damit beschäftigen und einige Fakten anhand von aktueller Literatur aufzeigen, die dir den Umgang mit dieser Thematik erleichtern.


Das Autorenkollektiv um Peter O'Sullivan hat Ende des letzten Jahres 10 Fakten zu Rückenschmerzen, speziell zu den Schmerzen im unteren Rückenbereich, niedergeschrieben:


Fakt und Fiktion

Mythos 1: Rückenschmerzen sind meistens eine ernst zu nehmende medizinische Kondition.


Fakt: Rückenschmerzen sind kein lebensbedrohender medizinischer Notfall. Auch wenn es schmerzhaft sein kann und dein Wohlbefinden vermutlich gerade in den Keller sinkt, sollte dir klar sein, dass du damit wohl kaum im Rollstuhl landen wirst.


Mythos 2: Rückenschmerzen werden im Laufe des Lebens immer schlimmer und hartnäckiger.


Fakt: Älter werden ist keine Ursache für Rückenschmerzen. Auch wenn das häufig ohne zu Hinterfragen so angenommen wird, zeigen Studien, dass das einfach nicht der Fall ist. Zudem ist festzuhalten, dass evidenzbasierte Behandlungen von Rückenschmerzen jedem helfen können, unabhängig vom Alter.


Mythos 3: Anhaltende Rückenschmerzen müssen Folge irgendeines Gewebeschadens sein.


Fakt: Viele psychologische Verhaltensweisen, wie beispielsweise eine negative Einstellung, angstvermeidenes Verhalten und schwach ausgeprägte Schmerz-Bewältigungsstrategien sind deutlich stärker mit Rückenschmerzen assoziiert als irgendwelche kaputten Strukturen innerhalb deines Körpers. Dafür spricht auch, dass die meisten Gewebeverletzungen nach circa 3 Monaten verheilt sind. Wenn der Schmerz weiterhin vorhanden ist, sind es wahrscheinlich eher andere Einflussfaktoren, die für diesen sorgen.


Mythos 4: Nur ein Scan kann wirklich über die Ursache der Rückenschmerzen aufklären.


Fakt: Scans sind nur sehr selten für die Aussage von gegenwärtigen oder zukünftigen Rückenschmerzen gut geeignet. Auf Röntgenbildern können wir zwar viele schrecklich klingende Befunde wie Bandscheibenvorwölbungen-, degenerationen oder entzündungen (wie Arthritis) sehen, diese stehen jedoch nicht zwangsweise in Verbindung mit Rückenschmerzen und sagen auch nichts darüber aus, wie schmerzhaft die ganze Angelegenheit für dich gerade ist oder sein wird.


Mythos 5: Schmerz, der bei bestimmten Übungen oder Bewegungen entsteht, bedeutet, dass du sofort damit aufhören solltest, um deine Wirbelsäule zu schützen.


Fakt: Abgestufte Bewegungen in alle Ebenen sind sicher und gesund für deine Wirbelsäule. Das beinhaltet beugen, strecken und rotieren. Wenn Schmerzen bestehen, ist es üblich, dass die Wirbelsäule und umgebene Muskeln sehr sensibel auf Berührungen und/oder Bewegungen reagieren. Das sagt dir allerdings nur, wie sensibel deine Strukturen gerade sind und nicht, wie kaputt oder verletzt du aktuell bist. Es ist also nicht ungewöhnlich, wenn du zu Beginn ein wenig Schmerz verspürst. Aber keine Sorge. Das lässt im Laufe der Zeit nach und Sport & Bewegung sind immer noch eine der wirkungsvollsten Methoden, um Rückenschmerzen zu behandeln.


Mythos 6: Rückenschmerzen werden durch eine schlechte Körperhaltung beim Sitzen, Stehen oder Anheben von Objekten verursacht.


Fakt: Deine jeweiligen Körperhaltungen sagen nichts darüber aus, ob du jemals Rückenschmerzen entwickeln wirst oder wie lange diese andauern. Es ist sicher und sogar effizient, auch mal eine entspannte Körperhaltung mit runder Wirbelsäule einzunehmen. Eine Vielzahl von Haltungen können gesund für deinen Rücken sein. Nochmal: Wie wir sitzen, stehen oder Gegenstände anheben, sagt per se nichts darüber aus, ob wir Rückenschmerzen bekommen werden, auch wenn die Haltung sogar Schmerzen verursacht. Das Eine hat nichts mit dem Anderen zu tun.


Mythos 7: Rückenschmerzen entstehen durch eine zu schwache "Core"-Muskulatur und stärkere Core-Muskeln helfen zukünftige Rückenschmerzen vorzubeugen.


Fakt: Ein schwacher Core heißt nicht, dass du Rückenschmerzen bekommst. Im Gegenteil. Ein zu aktiver/überspannter Core kann sogar kontraproduktiv sein und ein bewusstes entspannen der Core-Muskeln produktiv. Das soll jedoch nicht heißen, dass man seine Core-Muskeln (= primär alle Muskeln, die unmittelbar um die Wirbelsäule herum liegen) komplett vernachlässigen sollte. Eher sollte ein ständiges "über"anspannen, so wie es Personen mit Rückenschmerzen häufig unbewusst und mit protektiven Hintergedanken machen, vermieden werden.


Mythos 8: Wenn die Wirbelsäule ständig bewegt wird, gerade mit zusätzlichen Lasten, wird das unweigerlich zu Verletzungen führen.


Fakt: Bewegungen der Wirbelsäule sind, auch mit zusätzlichen Lasten, sicher. Wenn es sinnvoll abgestufte Belastungen sind, ist sogar damit zu rechnen, dass deine Wirbelsäule strukturelle Anpassungen durchläuft, welche diese widerstandsfähiger machen. Ein Grund mehr, Übungen wie Kniebeugen und Kreuzheben in deinen Trainingsalltag mit einzubauen.


Mythos 9: Das Auflodern von Schmerzen ist ein Zeichen von Gewebeschäden und verlangt nach einer Pause.


Fakt: Wenn Rückenschmerzen quasi aus dem nichts aufflackern, dann ist das eher ein Zeichen von ungewohnten Aktivitäten, schlechtem Schlaf, Stress o.ä. und nicht zwangsweise von Gewebeschäden. Falls dir das passiert, bleib ruhig, versuche dich zu entspannen und dich weiterhin zu bewegen.


Mythos 10: Zur Behandlung von Rückenschmerzen sind starke Medikamente oder Operationen notwendig.


Fakt: Eine effektive Behandlung von Rückenschmerzen kann einfach, sicher und günstig sein. Die Entwicklung eines positives Mindsets, körperlicher Aktivität und auch mentaler Gesundheit sollten hier an vorderster Stelle stehen. Also beweg dich, sei sozial aktiv, leg Wert auf einen guten Schlaf und versuche ein gesundes Körpergewicht zu halten.


Kurz und knapp

Rückenschmerzen können eine Vielzahl an Ursachen haben. Wir bei Goodgains betrachten häufig, an welchen physischen Stellschrauben wir etwas drehen können. Das reicht manchmal jedoch nicht aus, da Rückenschmerzen deutlich komplexer sind als eine "ungesunde" Körperhaltung oder die Unfähigkeit, den Plank für eine gewisse Zeit halten zu können. Psychologische, soziale und weitere Aspekte des täglichen Lebens können ebenso zu Rückenschmerzen beitragen.


Wenn du von Rückenschmerzen betroffen bist, versuche neben der täglichen Bewegung und regelmäßigem Sport eine generell positive Lebenseinstellung zu entwickeln, soziale Beziehungen zu pflegen, ordentlich zu schlafen und deinen Stress zu managen. 87% davon kannst du übrigens auch abhaken, in dem du regelmäßig in unseren nachweislich nicht nachgewiesenenrückenschmerz-reduzierenden, yoga-pilates-tantra-kamasutra-ähnlichen Podcast hörst!


Dein Goodgains-Team


PS: Wir hoffen, dass etwas für dich in diesem Artikel dabei war. Du hast aber noch so viele Fragen zum Training oder zu anderen Themen? Kein Problem. Die beantworten wir in unserem Podcast. Schreibe uns einfach unter mail@good-gains.de.

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