Fitnesstracker und im speziellen Schrittzähler sind in aller Munde und werden mittlerweile von vielen benutzt. Auch wir dürfen Garmin-Uhren tragen und nutzen fleißig deren Funktionen. Die große Frage ist aber: Warum eigentlich das Ganze? Können wir nicht auch ganz normal den Alltag ohne Fitnesstracker und Co. bestreiten und was sagt eigentlich die Wissenschaft dazu? Ein Blogbeitrag mit Produktunterstützung von Garmin.
In den letzten 60 Podcast-Episoden haben wir schon unzählige Male über die Vorteile von NEAT aka Alltagsaktivitäten gesprochen. Dazu findest du nicht nur einen, auch nicht zwei, sondern bereits drei Blogartikel, in denen wir uns diesem Thema gewidmet haben.
Neues zu NEAT
Trotz der großen Beliebtheit haben es die täglichen und wöchentlichen Schrittzahlen noch nicht wirklich in die allgemeinen Bewegungsempfehlungen geschafft. Dabei wollen wir aber nicht unterschlagen, dass die WHO selbstverständlich empfiehlt die Zeit tagsüber, in der wir uns nicht bewegen, wie beim Sitzen, Liegen etc. auf ein Minimum zu reduzieren und durch Bewegungen aller Art zu ersetzen. Von Schrittvorgaben ist jedoch nicht viel zu lesen.
Wir haben in den anderen Blogartikel bereits viel mit Studien um uns geschmissen, eine brandneue systematische Übersichtsarbeit möchten wir jedoch nicht unerwähnt lassen.
Bei dieser haben sich die Autoren primär nach Zusammenhängen zwischen der Schrittanzahl und dem Mortalitäts(=Sterblichkeits)risiko, dem Risiko des Auftretens von kardiovaskulären Erkrankungen und einer Störung des Glukose(Zucker)-Stoffwechsels umgeschaut. Die Ergebnisse waren:
Das Mortalitätsrisiko hing signifikant mit der Anzahl der täglich gelaufenen Schritte zusammen. Je mehr tägliche Schritte absolviert wurden, umso niedriger lag die Wahrscheinlichkeit bei der Gesamtmortalität.
Das gleiche Bild zeichnet sich mit den kardiovaskulären Erkrankungen ab. Je höher die Schrittanzahl der untersuchten Gruppen war, umso niedriger war das Risiko einer kardiovaskulären Erkrankung/Tod.
Bei den Auswirkungen der Schritte auf Störungen bzw. Verbesserungen des Glukosestoffwechsels, unter anderem bei Diabetikern, sind die Ergebnisse ein wenig ernüchternder. Hier wurden bei den inkludierten Studien tendenziell eher schwache Korrelationen gefunden und manchmal auch gar keine.
Nichtsdestotrotz ist unterm Strich festzustellen, dass mehr tägliche Schritte unglaublich viel im Sinne der Prävention tun können. Selbst eine kleine Erhöhung um “nur” 1000 Schritte konnte die Wahrscheinlichkeit von den oben genannten Risiken schon deutlich senken.
Das klingt alles wunderbar, wirst du dir vielleicht denken, aber große Neuigkeiten sind das nicht, weil im Prinzip nur das noch einmal bestätigt wurde, was du hoffentlich aus den vorherigen Blogartikeln bereits wusstest.
Dann gehen wir von hier aber mal einen Schritt weiter und gucken uns das kolossale Problem der heutigen Zeit an. Denn wir wissen doch schon mindestens seit Geburt, dass Bewegung gut tut und mehr davon auch mit durchschnittlich weniger Krankheiten und Sterbefällen einhergeht.
Warum aber bewegen wir uns immer weniger und was können wir dagegen tun???
Bei der Beantwortung dieser Fragen erklären Begriffe wie „Urbanisierung” & „technischer Fortschritt” vermutlich schon einen Großteil des Problems. Wir sind einfach heutzutage nicht mehr darauf angewiesen uns bewegen zu müssen, weil mit dem Auto, dem E-Roller, der Rolltreppe, dem Fahrstuhl und Co. kaum noch Notwendigkeit besteht sich großartig bewegen zu müssen. Dein nächster Supermarkt ist wahrscheinlich auch keine 5 Min. entfernt.
Der technische Fortschritt bringt jedoch offensichtlich nicht nur Nachteile mit sich, sondern kann uns auch helfen. Mittlerweile gibt es viele Fitness- bzw. Aktivitätstracker mit inkludierten Schrittzähler und wir empfehlen dir gerne das Modell unseres Partners Garmin, das wir selbst nutzen: Die vivomove Style aufgrund ihres Designs und ihrer einfachen Handhabung.
Warum du einen Aktivitätstracker nutzen solltest
Aber warum und wann sind Aktivitätstracker überhaupt sinnvoll?
Das gute an Aktivitätstrackern ist, dass sie dir ein Feedback hinterlassen und das ist bei den modernen Apps und Uhren wie von Garmin konstant zu überprüfen und immer auf dem aktuellsten Stand.
Das war tatsächlich nicht immer so. In der Vergangenheit musste ein Schritte-Tagebuch geführt werden, um zu überprüfen, wie die letzten Tage und Wochen so liefen (ha!). Einige Apps verlangten oder verlangen immer noch, dass der Aktivitätstracker mit einem Computer über eine Hardware-Verbindung gekoppelt wird. Das bedeutete ungleich mehr Aufwand um die Daten zu sehen und sorgte leider dafür, dass viele ihre Tracker nach nur ein paar Monaten nicht mehr benutzten. Ältere Studien, bei denen auch diese älteren Apps und Tracker noch vorhanden waren, konnten häufig nur nicht-signifikante oder kleinere positive Effekte auf das das Bewegungsverhalten feststellen. Dazu muss noch konstatiert werden, dass in den Studien kaum „normale” gesunde Erwachsene analysiert wurden, sondern stattdessen eher Kinder, Ältere oder Kranke.
In den letzten Jahren ist jedoch einiges besser geworden. Gino trainiert wieder seine Beine, Jonas singt noch bessere Intros, Lukas studiert immer noch irgendwas mit Ernährung und Tim ist einfach noch fantastischer geworden. Daneben haben sich auch die Aktivitätstracker verbessert. Dass konstante Feedback der modernen Apps und Tracker haben wir ja bereits angesprochen, aber auch dass wir die tagesaktuelle Schrittzahl, sowie die der letzten Tage und Wochen sofort überprüfen können, ist ein positives Update. Darüber hinaus können wir uns selbst herausfordern, indem wir eine tägliche Zielschrittzahl angeben, wodurch sogar ein Hauch von Gamification entsteht. Neue Tages-,Woche- und Monatsrekorde werden mit Pokalen, Badges oder Emojis belohnt und alles ist noch personalisierter und einfacher zu handhaben und somit die Hürde, sich mehr zu bewegen, enorm gesunken.
Feedback und eine Art der Selbst-Überwachung („self monitoring”) sind beides Techniken, die sehr gut dabei unterstützen können, sogenannte Verhaltensänderungen zu bewirken.
So wurde in einer ganz aktuellen systematischen Übersichtsarbeit, inklusive Meta-Analyse das Thema noch einmal neu untersucht.
Das Ergebnis der Meta-Analyse war, dass ein positiver Effekt auf die physische Aktivität gefunden, wenn mit Smartphone Apps oder Aktivitätstrackern interveniert wurde, im Gegensatz zu den Kontrollgruppen, die sich auch bewegen sollten, aber nicht mit Apps und Co. bewaffnet waren. Die Interventionsgruppen haben im Schnitt 1850 Schritte mehr pro Tag als die Kontrollgruppen absolviert und wenn du noch die präventiven Vorteile von oben noch im Hinterkopf hast, dann weißt du, dass das eine sehr relevante Zahl ist!
Kritisch bleibt jedoch anzumerken, dass die involvierten Studien nicht immer die beste Qualität besaßen, auch wenn immerhin nur randomisierte kontrollierte Studien untersucht wurden. Besonders positive Effekte haben übrigens die Interventionen gezeigt, bei den Apps und Tracker bei denen eine Personalisierung möglich war und die mit Text-Nachrichten arbeiteten.
Nichtsdestotrotz: Fitnesstracker sind sinnvoll
Fazit
Du bist gut damit beraten auch im Alltag aktiv zu sein und dein NEAT hoch zu halten. Das Risiko für zahlreiche Erkrankungen und sogar die Gesamtmortalität sinkt dadurch. Einer der einfachsten Wege, um diese Alltagsaktivität hoch zu halten und skalierbar zu machen ist das Schrittesammeln. Die Motivation, von Hause aus viele Schritte zu sammeln, ist jedoch heutzutage bei vielen auf ein Minimum gesunken.
Wir brauchen also etwas, das uns motiviert, wo wir ein konstantes Feedback bekommen und womit wir uns selbst überwachen können. Dazu eignen sich die modernen Apps und Aktivitätstracker wunderbar. Falls du noch keinen hast, aber merkst, dass dir mehr Bewegung nicht schaden könnte, dann legen wir dir sehr ans Herz einen zu benutzen.
Dein GoodGains-Team
PS: Wir hoffen, dass etwas für dich in diesem Artikel dabei war. Du hast aber noch so viele Fragen zum Training oder zu anderen Themen? Kein Problem. Die beantworten wir in unserem Podcast. Schreibe uns einfach unter mail@good-gains.de.
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