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Abnehmen durch Ausdauertraining auf nüchternen Magen?

Aktualisiert: 18. Jan. 2021

Wir gehen in diesem Artikel der weit verbreiteten Annahme auf den Grund, ob du mehr Fett verlierst, wenn du deine Ausdauereinheit absolvierst, bevor du deine erste Mahlzeit zu dir genommen hast.


Hamburger Stadtpark, Samstag 7:30 Uhr. Die Sonne bahnt sich hinter den Bäumen aufsteigend ihren Weg gen Himmel. Eine leichte Brise weht durch das Gras und das weite Grün ist gebettet in eine ehrfürchtige Stille. Doch was ist das? Eine Horde Läufer durchbricht eben diese Stille in der Mission, ihren eigenen Fettpolstern den Kampf anzusagen...


So oder so ähnlich könnte ein Roman beginnen, der in einem immer noch sehr populären Mythos begründet ist:

Wenn ich morgens auf nüchternen Magen laufen gehe, verliere ich mehr Fett, als nach dem Frühstück!

Der Gedanke hinter diesem Mythos besteht daraus, dass dem Körper ohne Frühstück kaum Kohlenhydrate zur Verfügung stehen und er dadurch auf die eine Energiequelle zurückgreift, die er zur Genüge hat: Körperfett. So weit, so wahr! Was aber falsch ist, ist der daraus abgeleitete Effekt: Durch die oben erwähnte Theorie verbrenne ich in der Folge mehr Fett und verliere dieses anschließend an meiner Hüfte.

Jonas sprintet seinem Fettstoffwechsel davon
Jonas sprintet seinem Fettstoffwechsel davon.

Fettverlust vs. Fettverbrennung

Wir haben durch das morgendliche Training zwar eine erhöhte Fettverbrennung, das heißt aber nicht, dass diese über den Tag verteilt gleich bleibt. Weiterhin bedeutet dies: Nur weil wir Fette verbrennen, verlieren wir äquivalent dazu nicht die gleiche Menge an Fett.


Fettverbrennung: Der Körper nutzt Fette als Energielieferant für körperliche Aktivitäten.


Fettverlust: Der Körper befindet sich in einem Energiedefizit und nutzt Fettreserven, um diesen zu kompensieren.


Ein Verlust an Fettmasse erfolgt nur dann, wenn du über einen längeren Zeitraum weniger Kalorien zu dir nimmst, als du verbrauchst. Denn nur dann kann der Körper den Energiebedarf nicht mehr nur aus zugeführter Nahrung und kurzfristigen Speichern decken, sondern nutzt umgekehrt die Fettreserven des Körpers zur Energieversorgung. Zentraler Ausgangspunkt und als kurzfristiger Speicher fungiert unsere Leber. Hier wird der Auf- und Abbau von Fett reguliert. Benötigt dein Körper also Energie in Form von Fetten, so stellt die Leber diese zur Verfügung. Die Fette, die nicht für die Energieversorgung benötigt werden, werden in Depots gespeichert.


Erklärung

Stell dir vor, dein Körper ist ein Unternehmen. Es werden Produkte eingekauft oder hergestellt (Energiezufuhr) und auf einem zentralen Umschlagplatz (Leber) zwischengelagert, um entweder zu einzelnen Vertriebsorten (Muskeln) weitertransportiert zu werden oder bei zu großem Angebot bzw. zu geringer Nachfrage (Kalorienüberschuss) auf einem Depot (Fettspeicher) eingelagert zu werden.


Die Lagerung auf diesem Depot verursacht Lagerkosten (Gesundheitliche Risiken). Werden diese Kosten oder die Lagerdauer zu hoch, können sie deinem Unternehmen (Körper) Schaden zufügen und es in die Insolvenz (Tod) treiben!


Zugegeben sind wir schon etwas stolz auf diesen Vergleich und geben gleichzeitig auch keine Gewähr in Bezug auf Genauigkeit.


Fazit

Gewichts- und Fettverlust sind auf lange Sicht entscheidend davon abhängig, dass du dich in einem (individuellen) Kaloriendefizit befindest und nicht davon, ob du dein Ausdauertraining auf nüchternen Magen oder zu einem anderen Zeitpunkt des Tages absolvierst. Für den Fettverlust wird dir Cardiotraining auf nüchternen Magen also nicht gezielt helfen.


Das heißt aber nicht, dass du morgens nicht trainieren sollst Wenn es dir zeitlich besser passt, du mit einem besseren Gefühl in den Tag startest, du ebenso glaubst, dass du morgens leistungsfähiger bist, wenn deine Lauf-, Ruder oder Fahrradstrecke oder das Schwimmbecken noch nicht so voll sind, dann ist das sicher eine gute Sache.


Wenn du aber morgens weniger Energie hast, hat das vermutlich auch Auswirkungen auf deine Leistungsfähigkeit und deine Trainingseinheit bleibt weniger intensiv und deine zurückgelegte Strecke kürzer als unter anderen Umständen. Dadurch verbrennst du dann natürlich auch weniger Kalorien, als zu einer anderen Tageszeit, an der du leistungsfähiger bist.


GoodGains-Praxistipp:

Je intensiver die Ausdauereinheit gestaltet wird, desto sinnvoller könnte es sein, die Trainingseinheit nicht vor die erste Mahlzeit des Tages zu legen. Dies hängt damit zusammen, dass der Körper bei intensiver Belastung, je nach Dauer und Verfügbakeit, Kohlenhydrate schneller in Energie umwandeln kann und du dadurch leistungsfähiger bist. Bei hochintensiven Belastungen im anaeroben Bereich ist der Körper sogar in der Lage, bis er vor einem zu hohen Laktatlevel kapituliert, diese sogar in Abwesenheit von Sauerstoff zu verwerten.


Dein Goodgains-Team


PS: Wir hoffen, dass etwas für dich in diesem Artikel dabei war. Du hast aber noch so viele Fragen zum Training oder zu anderen Themen? Kein Problem. Die beantworten wir in unserem Podcast. Schreibe uns einfach unter mail@good-gains.de




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